Rückblick und Ausblick 2021/2022

Für viele von uns war das zu Ende gegangene Jahr geprägt von der Sorge wegen des Corona-Virus, von den Maßnahmen gegen eine Infektion und von der Hoffnung, dass wir irgendwann wieder zu einem „normalen“ Alltag zurückkehren können. Leider sieht es in diesen Tagen noch nicht so aus. Gerade die neueste Variante des Virus zeigt, dass es nicht ausreicht, bei globalen Problemen nur auf das eigene Land zu schauen.

Auch unsere politische Arbeit mussten wir – wie schon 2020 – an die Gegebenheiten anpassen. Deshalb haben wir den Holocaust-Gedenktag 2021 mit einer Postkarten-Aktion begangen, deshalb haben wir unsere Menschenkette zum Internationalen Tag gegen Rassismus am 20. März mit Abstands-Bändern gebildet, deshalb haben wir zum 80. Jahrestag des Überfalls der Nazi-Truppen auf die Sowjetunion drei kleine dezentrale Gedenkveranstaltungen gemacht.  

Wie notwendig es ist, gerade bei uns gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus einzutreten, zeigen auch die für die AfD abgegebenen Stimmen in einigen oberbergischen Gemeinden bei der Bundestagswahl: Bis auf Lindlar, Wipperfürth und Engelskirchen lagen alle Gemeinden über dem AfD-Ergebnis für NRW, Gummersbach, Bergneustadt, Reichshof und Waldbröl blieben besonders hoch, wobei in Waldbröl der AfD-Anteil im Vergleich mit früheren Wahlen sogar noch zugenommen hat. Mehr dazu in unserer Wahlanalyse. Zum anderen ist erschreckend zu beobachten, wie leicht es Rechtsextremen verschiedener Schattierungen gelingt, Ängste im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und den Maßnahmen dagegen für ihre Propaganda auszunutzen. So konnte eine Gruppe mit dem Banner einer NPD-Kampagne zeitweise die Führung einer Demonstration in Gummersbach übernehmen, so kommt es dazu, dass ehemalige Mitglieder der oberbergischen Grünen jetzt auf Facebook Videos von AfD-Funktionären weiterverbreiten.

Wir werden also auch im neuen Jahr in unserer Arbeit nicht nachlassen.

Am 15. Mai wird der Landtag von Nordrhein-Westfalen neu gewählt. Wir wollen – gemeinsam mit anderen Kräften – dazu beitragen, dass die Menschen in den problematischen Wahlbezirken besser aufgeklärt werden, dass Toleranz, Vielfalt und Solidarität stärker werden als nationalistische Hetze und rechte Propaganda, damit sich die Wahlerfolge der AfD nicht wiederholen.

Anlass zur Aufklärung bieten auch eine Reihe von Gedenktagen im Jahr 2022:

  • Direkt am Anfang, am 20. Januar, ist der 80. Jahrestag der „Wannsee-Konferenz“: Am 20.1.1942 planten die zuständigen Nazi-Größen in idyllischer Umgebung die Ermordung der jüdischen Bevölkerung Europas. 
  • Knapp eine Woche später, am 26. Januar, jährt sich zum 90. Mal Hitlers Rede vor dem Düsseldorfer Industrieclub. Dort warb er bei den Vertretern der Großindustrie um Zustimmung für seine politischen Pläne – und bekam sie auch. 
  • Am 27. Januar ist dann wie in jedem Jahr der Holocaust-Gedenktag. 

Welche Möglichkeiten wir haben, öffentlich an diese Tage zu erinnern, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Wir halten euch auf dem Laufenden.

Weitere Gedenktagehaben wir in einer Liste zusammengefasst, hervorheben möchten wir:

  • den 100. Jahrestag der Ermordung des Außenministers Rathenau am 24.6.1922 durch eine rechtsradikale Geheimorganisation und  
  • den 30. Jahrestag der Pogrome von Rostock am 24.8.1992 

Beim Gedenken wollen wir es nicht belassen, hier ein paar Beispiele aus unserer Planung:

  • Wir möchten auch 2022 eine Menschenkette zum Internationalen Tag gegen Rassismus organisieren,  
  • wir möchten in diesem Jahr endlich den Tag der Befreiung am 8. Mai wieder feiern,  
  • wir möchten nach den Sommerferien die 3. Oberbergische Frag-mich-Messe veranstalten. 

Lasst uns allen Widrigkeiten zum Trotz mit Schwung ins neue Jahr starten!