Gedenken zu 80. Jahrestag des Überfalls der NS-Wehrmacht auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941

Am 22. Juni 1941 trat mit dem Angriff auf die damalige Sowjetunion der zweite Weltkrieg in die blutigste und grausamste Phase ein. Mit der rassistischen und antisemitischen Ideo­logie vom Kampf gegen „slawische Untermenschen“ und den „jüdischen Bolschewismus“ begann ein Vernichtungskrieg, dem in der UdSSR 27 Millionen Menschen – etwa die Hälfte davon Zivilisten – zum Opfer fielen. Zu den ersten Leidtragenden gehörten auch die jungen Menschen, die aus den eroberten Gebieten zur Arbeit nach Deutschland zur Zwangsarbeit deportiert wurden, um die deutschen Arbeiter zu ersetzen, die als Soldaten zum Sterben und zum Töten in den Ländern Europas unterwegs waren. Auch bei uns im Oberbergischen lebten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in La­gern, hielten in oberbergischen Betrieben und in der Landwirtschaft mit ihrer Arbeitskraft die Pro­duktion aufrecht. Viele sind an den Strapazen der Arbeit, an den Folgen der schlechten Ernährung und Unterbringung oder an unzureichend behandel­ten Krankheiten ge­storben. Auf einigen Friedhöfen erinnern Gräber an das Leid der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Stellvertretend wollen wir uns am 22. Juni an drei Orten treffen, um zu gedenken und ein Zeichen gegen alten und neuen Rassismus zu setzen:

An allen drei Veranstaltungsorten haben die Bürgermeisterin / der Bürgermeister ihre Teilnahme zugesagt. In Wald­bröl stellen Schü­lerinnen und Schüler der Gesamtschule die Schicksale der dort bestatte­ten Opfer vor, in Wipperfürth machen dies Schülerinnen und Schüler des benachbarten EvB-Gymnasiums, in Ründeroth wird Dr. Frank Gelhausen, der vor Ort zum Thema Zwangs­arbeit geforscht und die dortige Gedenkstätte initiiert hat, über das Schicksal der dort Bestatteten informieren.

Unser Gedenken soll zugleich eine aktuelle Mahnung sein, denn der 22. Juni 1941 hat gezeigt, wohin Rassismus, gepaart mit antisemitischen Verschwörungs-erzählungen und Nationalismus, führen kann. Wir rufen auf, gemeinsam gegen Rassismus und Antisemitismus, gegen Nationalismus und Feindbilder, für Ver­ständigung und Respekt aufzustehen!