Gräberreihe am Don-Bosco-Weg in Wipperfürth

Auf dem ehemaligen Friedhof am Don-Bosco-Weg in Wipperfürth ist eine Reihe mit 28 Gräbern, deren Grabsteine mit kyrillischen Buchstaben beschriftet sind.

(Der in kyrillischen Buchstaben, aber mit dem deutschen Text „Hier ruht es im Kriege 1941-45 verstorbener russischer Bürger“ beschriftete Stein ist insgesamt sieben Mal vorhanden)

Die Grabsteine sind in jüngerer Zeit erneuert worden, dabei waren die Namen auf den alten, verwitterten Steinen nicht mehr gut lesbar. Bei der Übertragung scheint es dann auch zu Verwechslung kyrillischer Buchstaben gekommen zu sein. Wir haben versucht, die Gräber den in den im Arolsen-Archiv zugänglichen Listen aus den späten 1940er Jahren zuzuordnen.

ИPEK ABAKЛАН Irek Avkalan (in den Listen „Avakayn“) ist laut einer Gräberliste am 19. Juni 1945 gestorben und wurde am folgenden Tag begraben. Sein Geburtsdatum ist nicht überliefert, laut der Liste war er 38 Jahre alt und in Russland geboren. Weil die Liste die Überschrift „Russen – Militär“ trägt, war er wohl als Kriegsgefangener interniert. Über seine Todesursache ist nicht bekannt, sein Sterbedatum lässt darauf schließen, dass er beim Ende des Krieges zu schwach war, um nach Hause zurückzukehren, und schließlich gestorben ist.

ВАСИЛИ СКУТОВ Wasili Skutow – über ihn haben wir in den Unterlagen (auch mit veränderter Schreibweise) nichts gefunden.

МИХАЕЛО ЛЕУЧЕНКО Michaelo Leuchenko (in den Unterlagen „Michaile Lewtschenko“) Er war geboren am 28. November 1899 in Latanowo / Sowjetunion.

Laut Sterbeurkunde „wohnte“ er (gemeinsam mit seiner Frau Praskowja Lewtschenko) in Kaiserau, er war also Zwangsarbeiter in einem der Stahlwerke dort.

Nach Angaben des Krankenhauses Wipperfürth wurde er am 21. Dezember 1942 mit einer „schweren Halsdurchschußverletzung“ eingeliefert, am 13. Januar 1943 ist er dann an der Verletzung gestorben. Die Verletzung kann nicht Folge einer kriegerischen Auseinandersetzung gewesen sein, denn Ende 1942 gab es keine Gefechte in Kaiserau. Er muss also einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein. Waffen hatten zu der Zeit die Wachmannschaften, die Polizei und SS-Truppen.

ЖОСЕФ ЗРЛИЕДЕР Josef Srlieder (in den Unterlagen „Josef Aerlieder“) ist am 25.Juni 1945 gestorben. Weitere Informationen sind der Liste des Arbeitsamts und anderen Listen nicht zu entnehmen. Auch bei ihm legt das späte Sterbedatum nahe, dass er an den Folgen der Zwangsarbeit oder des Lebens im Lager gestorben ist, möglicherweise wie andere an Tuberkulose.

ПАВЕЛ КОМАРОВ Pawel Komarow ist laut Gräberliste am 14. Juni 1945 im Alter von 45 Jahren gestorben. und am 19. Juni 45 beerdigt worden. Er wird als Militärangehöriger geführt, auch in der Liste des Arbeitsamts wird er als „Kriegsgefangener“ bezeichnet. Dort wird als Todesursache Lungentuberkulose aufgeführt.

ВОЛКОВ Wolkow Es muss sich um Iwan Wolkow handeln, der laut einer Liste der Gemeinde Klüppelberg am 27. April 1945 gestorben war. Über die Umstände seines Todes steht nichts in den Unterlagen, es ist angegeben, dass er damals in einem Feldgrab „Baumschule“ begraben wurden. Es gab bei der Reichsbahn in Köln einen „Ostarbeiter“ Iwan Wolkow, der am 1. Juni 1911 geboren war und ab dem 1. Mai 1944 in der Umladehalle Köln-Kalk gearbeitet hatte. Das Ende der Tätigkeit dort ist laut Liste unbekannt. Eine große Zahl Kriegsgefangene und politische Gefangene des NS-Regimes wurden in den letzten Kriegsmonaten aus dem Raum Köln Richtung Osten getrieben, weil die anrückenden US-Truppen keine Zeugen der Nazi-Verbrechen vorfinden sollten. Einige dieser „Todesmärsche“ führten über Wipperfürth ins Sauerland. Möglich, dass Iwan Wolkow sich bei einem solchen Marsch befand, in Klüppelberg zurückgelassen wurde und dort verstorben ist.

НЕСТЕРЩУК Nesterschschuk Es handelt sich wohl um Timofy Nesterschuk, geboren am 15.5.1901 in Smolensk geboren war. In der Liste des Arbeitsamts wird er als Kriegsgefangener geführt. Er ist am 14. April 1945 im St-Josefs-Hospital Wipperfürth gestorben, als Todesursache wird „Schulterzertrümmerung“ angegeben. Was damals geschehen war, geht nicht aus den Unterlagen hervor. Das Krankenhaus hat eine Liste seines Nachlasses geführt – wir wissen nicht, was aus seinen persönlichen Gegenständen geworden ist

ЖОСЕФ ТОСЦИАК Josef Tostsiak – Es handelt sich wohl um Josef Posnick (auch „Posniak“). Er war Pole, geboren am 5. Oktober 1917 (der genaue Geburtsort ist nicht bekannt). Er hat als Landarbeiter bei Biesenbach in Forsten bei Kürten gearbeitet, wie aus den Unterlagen des Krankenhauses Wipperfürth hervorgeht. Es muss bei Kriegsende sehr krank gewesen sein, nach dem Einmarsch der US-Truppen wurde er am 27. April 1945 ins Krankenhaus eingeliefert. Dort ist er am 6. Mai 1945 im Alter von 37 Jahren gestorben. Die Sterbeurkunde gibt als Todesursache doppelseitige Lungentuberkulose an.

МИХПАПОУ АНАТШИ Michpapou Anatschi, laut Gräberliste Anateli Michpalow, ist am 1. September 1944 beerdigt worden. In den Unterlagen des Arbeitsamts wird der Name Anatali Michajlow geschrieben, hier ist vermerkt, dass es sich um ein Kind handelte. Der 1. September 1944 wird dort auch als Sterbedatum genannt. Über das Geburtsdatum wird keine Aussage gemacht, so dass wir nicht wissen wie alt Anatali geworden ist. Auch die Todesursache ist „unbekannt“. Eine Sterbeurkunde liegt nicht vor.

АПИМИ ГИФАНОВ Apimi Gifanow – Es scheint in den Listen niemanden mit diesem oder einem ähnlichen Namen zu geben. Allenfalls könnte es sich um Alexi Plitniow handeln, geboren am 17. August 1925 in Lubostan/Russland. Er war interniert im „Ostarbeiterlager“ Kreuzberg und hat als „Erdarbeiter“ – möglicherweise in der Kupfermine „Danielszug“ – arbeiten müssen. Am 8. Januar 1945 ist er im Alter von 19 Jahren gestorben, laut Sterbeurkunde an „akuter Herzschwäche“. Für ihn gibt es aber schon ein Grab in Kreuzberg.

МАРИА ТРЕВЦОВА Maria Trewschowa – Hier war es schwierig, weitere Informationen zu finden. In der Gräberliste wird sie als Russin mit dem Namen Maria Grenzewa geführt, in den Unterlagen des Arbeitsamtes ist der Name Grewzewa. Als Sterbedatum bzw. als Tag der Beerdigung wird der 28. März 1945 genannt. Über die Todesursache ist nichts bekannt.

СОФИА ВИРИКА Sofia Wirika, in den Unterlagen Zofia Byriha (auch Zofia Rysiak), war Polin. Sie wird in der Gräberliste der Stadt Wipperfürth unter „Russen – Zivil“ geführt, dort ist angegeben, dass sie am 26. September 1944 in Wipperfürth beerdigt wurde. Die Verwirring wird daher rühren, dass sie nach den Unterlagen der AOK im Nachbarkreis (damals Kreis Altena) in Bommert (wenige Kilometer östlich von Kupferberg) bei Pulvermacher – wahrscheinlich in der Landwirtschaft – als Zwangsarbeiterin war. Dort war sie schon ab dem 5. Mai 1941 (also vor dem Überfall der NS-Truppen auf die Sowjetunion, damit ist ausgeschlossen, dass sie Russin war). Zofia Rysiak war am 23. August 1920 in Szynczyca in Polen geboren, sie war also 20 Jahre alt, als sie zur Zwangsarbeit nach Deutschland musste. Bei ihrer Verschleppung nach Deutschland war sie schwanger, nach den Unterlagen des Sankt-Josepf-Hospitals war sie dort vom 28. August bis zum 9. September 1941 zu einer Entbindung. Ihr Sohn, der kleine Stanislaus Rysiak, ist am 28. August 1941 geboren. Leider ist er – wie viele Kinder, die in der Zwangsarbeit geboren sind – nicht alt geworden. Schon am 16. September 1941 ist er gestorben, sein Grab ist auf dem katholischen Friedhof in Halver. Frau Rysiak hat nach den Angeben der AOK weiter bei Pulvermacher in Bommert gearbeitet. Ende September 1944 war sie wieder im Sankt Josef Hospital in Wipperfürth, sie ist dort am 25.9.1944 gestorben, noch nicht einmal 24 Jahre alt. In der Sterbeurkunde wird als Todesursache „ fieberhafte Fehlgeburt, Blutvergiftung“ angegeben, in einer Liste des Krankenhauses heißt es klarer: „septischer Abort“. Es war gängige Praxis, dass Zwangsarbeiterinnen bei einer Schwangerschaft zu einer Abtreibung gedrängt wurden.

МАРИА МОРАВИЕРОА Maria Morawieroa (in den Listen Maria Murawiewa) war eine Dame von fast 77 Jahren. Sie kann also nicht als Zwangsarbeiterin hier gewesen sein. Laut Sterbeurkunde war sie am 28. März 1868 geboren und wohnte in Wipperfürth in der „Straße der SA“. Wann sie nach Wipperfürth gekommen war, ist unklar, möglicherweise zusammen mit ihrem Mann Ilga Murawiewa, der vor ihr gestorben ist. Maria Murawiewa ist am 14. März 1945 an Grippe gestorben.

НИКОЛЕИ ИВАНОВЕНСКИ Nikolei Iwanowenski – wahrscheinlich Nikolai Swarszinski. Er wird in einer Liste der Stadt Wipperfürth als Militärangehöriger geführt, gestorben am 18. März 1945, beerdigt am 19. März 1945. Aus einer anderen Liste mit Todesfällen geht hervor, dass er am 16. April 1904 geboren war und durch „Beschuss mit Bordwaffen“ zu Tode gekommen ist. – Zwangsarbeiter und erst recht Kriegsgefangene mussten z.T. auch bei Fliegeralarm weiterarbeiten und hatten nicht immer Zugang zu Bunkern.

АЛЕКОАНПЕР МИРНА Alekoanper Mirna – Es gibt in den Unterlagen eine Alexandra Ruwanowna Mirna, die am 28. November 1925 geboren war. Der Geburtsort ist unbekannt. Sie war Fabrikarbeiterin und im Lager der Firma Meyer interniert. Gestorben ist sie im Alter von 19 Jahren am 15.März 1945 im Krankenhaus Wipperfürth, als Todesursache wird in der Sterbeurkunde „Schädelschuss mit Gehirnverblutung“ angegeben. Ob sie in einen Luftangriff geraten ist und sich nicht schützen konnte oder ob sie von Wachmannschaften, Polizei oder SS erschossen wurde, geht aus den Unterlagen nicht hervor. Beerdigt wurde sie am 20.3.1945. An diesem Fall wird deutlich, wie unklar die Listen geführt wurden. Nicht einmal das Geschlecht der Toten wurde sauber dokumentiert (in der Gräberliste und der Liste des Arbeitsamts wird sie als „Alexander“ bezeichnt). In einer Liste der BKK KHD Köln kommt eine „Alexandra Mirna“ vor mit einem leicht abweichenden Geburtsdatum (25.12.1925), die dort ab dem 13. Januar 1944 Zwangsarbeiterin und am 28. April 1944 von dort geflohen war. Ob es sich um die selbe Person handelt, wissen wir nicht.

ЛОТАИЕО ДИМИТРИ Lotaieo Dimitri – Es gibt eine Sterbeurkunde von Dimitri Potanien (Verwechslung der kysrillschen Buchstaben Л = L und П = P), geboren am 2. Februar 1911. Der Geburtsort ist nicht angegeben, die Staatsangehörigkeit ist handschriftlich mit „USSR“ eingetragen. Als „Wohnort wird die Hindenburgstraße genannt, dort gab es ein großes Zwangsarbeiterlager der Firma Boucke & Co. Gestorben ist er am 20.März 1945, als Todesursache ist „vermutlich Metylacoholvergiftung“ angegeben. Wenn das zutrifft, wirft es ein Licht auf die verzweifelte Lage der Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter, die den Alltag im Lager kaum ertragen konnten.

СТЕФАН СТАПИ Stefan Stapi – Der Tod eines Stefan Saly, geboren am 26. April 1926 in „Laurencinoka“ (in der Ukraine), ist dokumentiert. Er war schon als Jugendlicher Zwangsarbeiter („Schlepper“) in der Grube Danielszug in Kupferberg. Dort wurde die alte Kupfermine auf Betreiben des NS-Regimes wieder in Betrieb genommen, um unabhängig von Importen zu sein. In der Nähe des Lagers gab es ein großes Zwangsarbeiter-Lager (Wip-3 auf der Karte). Als „Schlepper musste Stefan Saly die Wagen mit dem Erz aus der Grube ziehen. Dabei wurde er am 19. November 1943 tödlich verletzt (nach Angaben des Krankenhauses erlitt er einen Beckenzertrümmerungsbruch und Oberschenkelbruch)

ФЕДОР ЛРОКУДИН Fedor Lrokudin – Fedor Prokudin, (in der Liste des Arbeitsamts „Produkin“) war laut Sterbeurkunde landwirtschaftlicher Arbeiter. Sein Geburtsdatum und sein Geburtsort sind nicht angegeben. Er gehört wohl zu denen, die von der Zwangsarbeit so stark ausgezehrt waren, dass sie nach der Befreiung nicht nach Hause zurück kehren konnten. Er ist dann am 8. Juli 1945 an schwerer bilateraler Lungentuberkulose gestorben, am 9. Juli wurde er beerdigt..

КРАСНИИЧИ Krasniichi – Es muss sich um Michael Krasnitaschi (auch Krasnitschi) handeln. Auch er war laut Sterbeurkunde landwirtschaftlicher Arbeiter, wie bei Fedor Prokudin fehlen Geburtsdatum und -ort. Weil für beide Männer der selbe Wohnort angegeben ist, kann es sich bei der „Lüdenscheider Straße 52“ um ein Übergangslager gehandelt haben. Auch bei Michael Krasnitschi ist die Todesursache Lungentuberkulose, er starb am 3. Juli 1945 und wurde am 9. Juli beerdigt.

ПЕТЕР ФОНИЧОВ Peter Fonitschow, (auch „Fonitshavo“) war geboren am 11. November 1898, Angaben über den Geburtsort fehlen. Er war laut Sterbeurkunde „Hüttenarbeiter“, in der Gräberliste wird er als Kriegsgefangener geführt. Gestorben ist er am 17. März 1945 im Krankenhaus Wipperfürth, als Todesursache wird in der Sterbeurkunde ein „ Oberschenkelschuß“ angegeben. Die genauen Umstände seines Todes (Kriegsgeschehen oder ein Verbrechen) sind unklar.

ВАЛЕНТИН ШАЛКЕР Valentin Schalker war geboren am 5. März 1913 in der Ukraine. Er verrichtete Zwangsarbeit in der Grube Danielszug in Kupferberg. Am 22. Dezember 1944 wurde er ins Krankenhaus Wipperfürth eingeliefert, dort ist er am 15. März 1945 gestorben. Das Krankenhaus gibt als Todesursache „doppelte Nierentuberkulose“ an.

Die Gräberreihe wird ein Stück weiter rechts fortgesetzt:

Auch hier besteht das Problem, dass die Namen auf den Steinen nicht genauso in den verschiedenen Listen zu finden sind. Wir haben folgendes gefunden:

ЛИПEHCKИ MИEPИCЛAB Lipenski Mierislaw in den Listen der Stadt als „Mizizlaw Pipewski“ (Verwechslung des kyrillischen П (P) und Л (L)) , gestorben bzw. beerdigt am 12. Juni 1945, in einer anderen Liste wird er als Miezyslaw Pijewski geführt, dort ist vermerkt, dass er am 25. August 1922 in Kajtanow/Radom in Polen geboren war und am 8. Juni 1945 im Alter von nicht ganz 23 Jahren gestorben ist. Einer Liste des St.-Josefs-Hospitals ist zu entnehmen, dass er dort vom 2. Februar bis zum 3. März 1945 wegen „Bauchtbc“ in Behandlung war. Es ist anzunehmen, dass er nicht vollständig geheilt wurde und im Sommer an den Folgen der Erkrankung gestorben ist.

TOMCK ПECK Tomsk Pesk – dieser Name taucht so nicht auf, aber in der Gräberliste Wipperfürth und in der Liste des Rheinisch-Bergischen Kreises taucht Thomas Lehs auf, der unter „Russen-Civil“ geführt wird und am 20. Juni 1945 beerdigt wurde. In der Liste des Arbeitsamtes wird sein Name Tomasz Lesh geschrieben. Aus keiner der Listen lassen sich weitere Informationen entnehmen, wir wissen nicht, woher er kam, wann er geboren war und woran er gestorben ist. Der Todeszeitpunkt im Sommer lässt darauf schließen, dass auch er durch die Zwangsarbeit krank geworden war und nicht geheilt werden konnte.

„Hier ruht ein im Kriege 1941 – 1945 verstorbener russischer Bürger“

„Hier ruht ein im Kriege 1941 – 1945 verstorbener russischer Bürger“

Zwei Gräber für unbekannte Opfer

POMAHOB Romanow – Laut Liste des Rheinisch-Bergisches Kreises ist ein Alex Romanow am 26. April 1945 gestorben oder beerdigt worden. Mehr geht aus der Liste nicht hervor. Ein Alexander Romanow, geboren am 15. Juni1921, war vom 25.9.1944 bis 16.4.1945 Zwangsarbeiter bei der Reichsbahn, Bw Wuppertal-Vohwinkel. Möglicherweise handelt es sich um den Mann, der hier begraben ist. Allerdings ist der Name Romanow recht häufig.

CTEPAИ CBЯHИH Sterai Swjanin, wahrscheinlich Stefan Swjanin, ist laut Liste des Rheinisch-Bergisches Kreises am 27. Juni 1945 gestorben oder beerdigt worden. Nach Angaben des Arbeitsamtes war die Todesursache „absolute Arrhythmie, Herzmuskelschaden“. Auch bei ihm wissen wir nicht über seine Herkunft und sein Alter.

CTEФAH POХOCKA Stefan Rohoska, geboren am 28. Oktober 1916 in Gromowka in Russland, ist noch während des Kriegs im Alter von knapp 27 Jahren gestorben (am 27. September 1943). In der Gräberliste der Stadt Wipperfürth wird er unter „Russen – Civil“ geführt, es ist auf Grund seines Alters aber anzunehmen, dass er Soldat war und folglich als Kriegsgefangener Zwangsarbeit verrichtete. Nach Angaben des Arbeitsamts ist die Todesursache unklar, in der Sterbeurkunde wird als Möglichkeit „Methylalkohol“ angegeben. Wenn das so richtig ist, wirft es noch einmal ein Licht auf das trostlose Leben in den Zwangsarbeiterlagern. Der Sterbeurkunde kann man auch entnehmen, dass er verheiratet war. Der Vermerk „Name und Wohnort der Ehefrau unbekannt“ bedeutet, dass seine Familie nicht über sein Schicksal informiert wurde.

ИBAH ГOПOBEHO Iwan Gopoweno, gemeint ist Iwan Goloweno. Nach der Liste des Arbeitsamtes ist er am 3. Juli 1945 gestorben und am 5. Juli 1945 begraben worden. Woher er kam und wie alt er geworden ist, geht aus den Unterlagen nicht hervor. Die Todesursache war Lungentuberkulose, er war als durch Auszehrung und Zwangsarbeit (laut Sterbeurkunde als Textilarbeiter) so geschwächt, dass er im Sommer nach der Befreiung gestorben ist.

ГEOPГE AЛMAЖEB George Almashew – über ihn wissen wir wenig. In den Listen wird er als Georgi Almayew geführt. Er wurde am 7. Juli 1945 beerdigt, nach Angaben des Arbeitsamts ist auch er an Lungentuberkulose gestorben.