NIE WIEDER!

Vor 85 Jahren, am 1. September 1939, begann der Zweite Weltkrieg mit dem Überfall der NS-Wehrmacht auf Polen.

Anschließend überfielen die Nazi-Truppen Holland, Belgien, Frankreich, im Sommer 1941 die Sowjetunion. So stürzten die Nazis die Welt in den fürchterlichsten Krieg, den es je gegeben hat.

Foto aus dem „Stroop-Bericht“ über die Niederschlagung des Aufstands im Warschauer Ghetto, Autor unbekannt

Rassismus und Antisemitismus waren grundlegende Bestandteile der NS-Ideologie, so wurden Jüdinnen und Juden zunächst diskriminiert, ausgegrenzt und zur Flucht gedrängt, später deportiert und ermordet. Den Plan, alle jüdischen Menschen in Europa zu vernichten, verfolgten die Nazis in den besetzen Ländern mit grausamer Energie. Sechs Millionen Männer, Frauen und Kinder fielen diesem barbarischen Plan zum Opfer, bevor am 8. Mai 1945 die Mörder endlich besiegt waren. Auch andere, die nicht in das rassistische Schema vom deutschen Arier passten, wurden in den KZs ermordet, darunter eine halbe Million Sinti und Roma.

Am Ende kam der Krieg dann zurück nach Deutschland, mit dem Ergebnis, dass auch unser Land in Schutt und Asche lag. Fünfzig Millionen Menschen kostete dieser Krieg das Leben – die Hälfte davon in der Sowjetunion.

Von Anfang an – seit Hindenburg am 30. Januar 1933 Hitler zum Reichskanzler ernannt hatte – hat das NS-Regime auf den Krieg hin gearbeitet.

  • Schon im ersten Jahr ihrer Herrschaft wurde im Herbst 1933 der Austritt aus dem Völkerbund erklärt. (Das wichtigste Ziel des Völkerbunds war, einen erneuten Weltkrieg und eine Wiederaufrüstung Europas zu verhindern.)
  • Parallel dazu wurden Pläne für den Ausbau der Rüstungsindustrie und eine massive Aufrüstung der deutschen Armee in die Tat umgesetzt.
  • Propagandistische Unterstützung kam durch die Behauptung, die Deutschen seien ein „Volk ohne Raum“, sie müssten „Siedlungsraum“ vor allem im Osten bekommen, um sich entfalten zu können. Bereits am 3. Februar 1933 sprach Hitler vor Offizieren der Reichswehr über die Gewinnung von „Lebensraum im Osten“ und dessen „Germanisierung“. Der Rassismus, die Ideologie von der deutschen „Herrenrasse“, rechtfertigte fir die Nationalsozialisten die Unterdrückung anderer Menschen.
  • Die Militarisierung der Gesellschaft in der Hitlerjugend, im Arbeitsdienst und in anderen Massenorganisationen war ein weiterer Baustein für den Weg in den Krieg. Hitlers Forderung an die Jugend, sie müsse „flink wie Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl“ werden, macht zugleich die selbstverständliche Verbindung mit der Rüstungsindustrie deutlich.
  • Die deutschen Faschisten erprobten ab 1936 ihre Truppen und ihre Waffen bei der Unterstützung der Putschisten um General Franco, die die demokratisch gewählte Regierung in Spanien angriffen. Hierbei zeigten sie besondere Brutalität, mit der Bombardierung der baskischen Stadt Guernica haben sie erstmals Flächenbombardements gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt.

Nach dem „Anschluss“ Österreichs wurde 1938 der Einmarsch in die Tschechoslowakei durchgesetzt. Für den Überfall auf Polen am 1. September 1939 wurde als Vorwand ein Zwischenfall in Gleiwitz inszeniert und in Form der heutigen „Fake News“ verbreitet.

Wie die Gestapo nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht dort wütete, schildert eine Zeitzeugin, die den Überfall als Kind miterlebte und die 1943 nach Gummersbach kam, wo ihre Eltern Zwangsarbeit leisten mussten.

Und heute?

  • Rassisten und extrem Rechte gestehen auch heute noch nicht allen Menschen die gleiche Würde zu – im Gegensatz zu den Festlegungen in unserem Grundgesetz.
  • Bei Kampfsport-Events wie dem „Kampf der Nibelungen“ werden „germanische Helden“ als Kämpfer gefeiert.
  • Rechte Geheimbünde horten Waffen für den „Tag X“

Parlamentarisches Sprachrohr und Motor der Nationalisten und Rassisten in Deutschland ist die AfD. Bei ihr finden sich erschreckende Parallelen zu dem, was in den Jahren 1933 bis 1939 propagiert und durchgesetzt wurde:

  • Aus den Reihen der AfD wird der Austritt aus internationalen Organisationen („Dexit“) gefordert.
  • Die AfD geht mit der nationalistischen Parole „Unser Land zuerst!“ in den Wahlkampf.
  • Die Remigrations-Pläne der AfD wollen die Menschen in Deutschland nach völkisch-rassistischen Kriterien „sortieren“ und Millionen vertreiben.
  • Der AfD-Landtagsabgeordnete Tritschler verharmlost die Verbrechen deutscher Kolonialtruppen und ehrt die Verbrecher mit einer Kranzniederlegung in Namibia.
  • Der AfD-Bundestagsabgeordnete Martin Renner (der noch letzte Woche Gast bei einer Veranstaltung der AfD Oberberg war) beklagt die Zeit nach 1945, also nach der Befreiung vom Faschismus, als „Dekonstruktion unseres kulturellen und nationalen Erbes“.
  • Die AfD will eine Militarisierung der Gesellschaft. Sie will „.. soldatische Haltung und Tugenden – auch in der Öffentlichkeit – [zu] manifestieren. Militärisches Liedgut und Brauchtum sind Teil davon.“ (Beschluss des AfD-Parteitags von 2021)
  • Die AfD will eine starke Aufrüstung – bevorzugt mit Produkten der deutschen Rüstungsindustrie – sowie eine Förderung der Exporte deutscher Waffen. (Anträge im Bundestag vom 14. Juni 2024). Der „verteidigungspolitische Sprecher“ der AfD, Rüdiger Lucassen fordert gar Atomwaffen für die Bundeswehr.

Wir dürfen das nicht zulassen!

Mit einem Infostand in Gummersbach erinnern wir am Samstag, den 31. August 2024, an den Beginn des Zweiten Weltkriegs und verdeutlichen die Parallelen bei den heutigen extrem Rechten. Hier die Materialien des Standes.

Kriegsvorbereitung 1933 bis 1939 und Parallelen heute(Bilder anklicken für eine vergrößerte Ansicht):

Plakate (pdf-Dateien)