Zwangsarbeit im Oberbergischen Kreis während der Nazi-Zeit

Nach dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 weitete Nazi-Deutschland den Krieg immer weiter aus. Millionen Deutsche wurden zum Töten und zum Sterben an die Front geschickt. Um die Wirtschaft im Inland aufrecht zu halten, wurden Kriegsgefangene und Zivilisten, die aus den eroberten Ländern verschleppt wurden, als Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in den deutschen Betrieben eingesetzt. Weitere Informationen zum Thema bietet z.B. der Wikipedia-Artikel und ein Artikel beim Bundesarchiv.

Die Verschleppung polnischer Familien im Rahmen der „Aktion Zamość“ schildert die Zeitzeugin Ludwika Kukielka, deren Bericht uns zugesandt wurde.

Auch im Oberbergischen gab es eine so große Zahl an Lagern, dass es fast unmöglich war, die Zwangsarbeit nicht zur Kenntnis zu nehmen. Um das Ausmaß zu verdeutlichen, haben wir eine interaktive Karte erstellt, auf der über 150 Lager im Kreisgebiet verzeichnet sind.

zur Karte „Zwangsarbeit in Oberberg“

Todesmärsche

In den letzen Wochen des Krieges kamen duch das Oberbergische fast täglich größere Transporte von Kriegsgefangenen und ZwangsarbeiterInnen, die aus dem Raum Köln Richtung Osten getrieben wurden, damit die anrückenden US-Truppen keine Zeugen für die NS-Verbrechen mehr antrafen. Vielfach haben die geschwächten Opfer die Märsche nicht überlebt.Ein Dokument der (damaligen) Gemeinde Drabenderhöhe hierzu ist erhalten.

https://collections-server.arolsen-archives.org/H/Child%20Tracing%20Branch%20General%20Documents/General%20Documents/02020001/aa/ca/wi/001.jpg
Das Lager „Eibacher Hammer“, in dem hunderte Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter interniert waren (mit freundlicher Genehmigung von F.J. Ufer, Gummersbach-Berghausen, Bildrechte bei F.J. Ufer)

Davon, wie es in den Lagern aussah, geben verschiedene Berichte Auskunft.

Weil häufig die Angaben in den Quellen nicht sehr genau sind, ist die Karte sicher noch unvollständig und ungenau. Für Hinweise sind wir dankbar, dafür gibt es zur Karte ein Eingabe-Formular.