Eugen Schmidt hält „die Fahne hoch“

Nachlese zum AfD-Parteitag in Essen

Gegen den AfD-Bundesparteitag in Essen gab es bunten, breiten und vor allem jungen Protest. Auch aus dem Oberbergischen haben zahlreiche Menschen beteiligt.

Über den Parteitag ist in den Medien ausführlich berichtet worden. Interessante Aspekte zum Hintergrund bringt dieser Bericht bei tagesschau.de

Ein Bericht des WDR beschreibt die offizielle Haltung des NRW-Landesverbands, der „moderat“ erscheinen will und damit in der Bundespartei nicht durchkommt.

Der in den Oberbergischen Kreis zugezogene AfD-Bundestagsabgeordnete Eugen Schmidt hat auf Facebook vom Parteitag berichtet. Er macht in Wort und Bild noch einmal deutlich, wie weit er in der extrem rechten Ecke der AfD steht und dass er die „Russlanddeutschen“ dort hin ziehen will:

Schmidt hat drei Bilder vom Parteitag gepostet. Auf allen drei Bildern verbrüdert er sich demonstrativ mit Björn Höcke (Bilder anklicken für eine vollständige Ansicht):

Die beiden ersten Bilder machen deutlich: Schmidt will seine persönliche Nähe zum Faschisten Höcke zeigen und ist stolz darauf. Er will die „Russlanddeutschen“ zum Höcke-Flügel ziehen und als wichtige Figur im AfD-Kreisverband Oberberg will er auch diesen Kreisverband dorthin ausrichten. Schließlich dient das „Wahlkreisbüro“ Schmidts in Gummerbach-Vollmerhausen zugleich als Büro und Veranstaltungsraum des Kreisverbands (finanziert mit Steuergeldern!). Entsprechend ist die Auswahl der Referenten.

Im Sommer 2023 hatte Schmidt ein gemeinsames Foto mit seinem „geschätzten Kollegen“ Matthias Helferich gepostet. (Helferich ist der, der sich selbst als „das freundliche Gesicht des NS“ bezeichnete; der, der schon im Juli 2023 „millionenfache Remigration“ forderte.) Im Herbst war dann Helferich zu Gast in Vollmerhausen. Zum Glück gab es starken Protest der oberbergischen Demokrat:innen.

Das dritte Bild zeigt Höcke und Schmidt mit Funktionären der „Jungen Alternative“ (die „Russlanddeutschen“ wurden gleich mitgenommen). Die AfD NRW ist offiziell auf Distanz zur „gesichert rechtsextremen“ Jugendorganisation der AfD gegangen. Eugen Schmidt hat sich schon im Frühjahr 2024 mit anderen AfD-Rechtsaußen demonstrativ an die Seite der JA gestellt. Auf dem aktuellen Foto ist die Anti-Regenbogen-Fahne der JA zu sehen, die unter dem Motto „Schwarz-Rot-Gold ist bunt genug“ das Braun in die deutsche Nationalflaggeeinfügt.

Entlarvend und provokativ formuliert Schmidt im Text zu den Bildern:

„… die Fahne hoch …“ – ist dieser Anklang zum Horst-Wessel-Lied der NSDAP nur ein Zufall? Oder probiert da wieder einmal ein AfD-Funktionär, wie weit er gehen kann?