„Never again!“

Stolpersteine in Ruppichteroth

Am 3. Juni 2023 wurden in Ruppichteroth – nach der ersten Verlegung im Jahr 2019 – achtzehn weitere Stolpersteine für jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger aus der Gemeinde verlegt, die von den Nazis ermordet oder zur Flucht gezwungen worden waren. Angehörige und Nachkommen der Opfer waren aus Schweden und den USA angereist, um an der Verlegung der Stolpersteine durch Gunther Demnig teilzunehmen.

Vorbemerkungen: Die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Ruppichteroth ist ausführlich, eindrucksvoll und spannend auf der Seite https://www.bilderbuch-ruppichteroth.de/geschichte/juedische-geschichte.html geschildert.

Die Stolpersteinverlegung von 2019 hat Michael Gartner in einem bewegenden Film dokumentiert – unbedingt ansehen!

Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Neunkirchen-Seelscheid stellten die Menschen, für die Stolpersteine verlegt wurden, und deren Schicksale eindrucksvoll vor.

Ehrenbürgermeister Ludwig Neuber berichtete vor dem Haus Marktstraße 3, wo zehn Stolpersteine verlegt wurden, über das Schicksal der jüdischen Gemeinde in Ruppichteroth: „Heute leben keine Juden mehr im Bröltal.“. Die Synagoge war in der Pogromnacht 1938 in Brand gesetzt worden – das Gebäude blieb stehen, weil Grauwacke nicht brennt. Seit 40 Jahren erinnert ein jährlicher Schweigemarsch am 9. November an die Verfolgung. Neubers Wunsch ist, dass „aus Stolpersteinen Grundsteine für die Zukunft werden. Dafür müssen wir täglich gegen Hass und Gewalt, für Toleranz und Zusammenarbeit eintreten.“

Vor dem Haus Wilhelmstr. 17 wurden drei weitere Steine verlegt für Herbert Gärtner, Ilse Gärtner und Werner Gärtner.


Vor dem Haus Hess in der Wilhelmstraße 7 würdigte Bürgermeister Loskill Wolfgang Hess, der aus Ruppicheroth vor den Nazis fliehen konnte und im Jahr 2022 im Alter von 91 Jahren in New York verstorben ist. Er zitierte ihn mit den Worten „Ich liebe Ruppichteroth und ich hasse Ruppichteroth, aber es ist noch immer meine Heimat.“ Wie schon 2019 schloss der Bürgermeister seine Rede mit den Worten: „Nie wieder – Never again!

Gunter Demnig mit den Angehörigen und Nachkommen

Ein Blick in das Auto von Gunter Demnig zeigt, dass die Arbeit noch lange nicht getan ist:

Die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Ruppichteroth ist ausführlich, eindrucksvoll und spannend auf der Seite https://www.bilderbuch-ruppichteroth.de/geschichte/juedische-geschichte.html geschildert.

Die Stolpersteinverlegung von 2019 hat Michael Gartner in einem bewegenden Film dokumentiert – unbedingt ansehen!