27. Januar Holocaust-Gedenktag

Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Truppen das Konzentrationslager Auschwitz. Jakow Wintschenko, Soldat der sowjetischen Armee, schildert seine Eindrücke beim Eintreffen in Auschwitz:

„Es war kein Wachtraum, ein lebender Toter stand mir gegenüber. Hinter ihm waren im nebligen Dunkel Dutzende anderer Schattenwesen zu erahnen, lebende Skelette. Die Luft roch unerträglich nach Exkrementen und verbranntem Fleisch. Ich bekam Angst, mich anzustecken, und war versucht wegzulaufen. Und ich hatte keine Ahnung, wo ich war. Ein Kamerad sagte mir, wir seien in Auschwitz. Es war uns klar, dass etwas Schreckliches über diesem Ort lag: Wir fragten uns, wozu all die Baracken, die Schornsteine und die Räume mit den Duschen gedient hatten, die einen seltsamen Geruch verströmten. Ich dachte an ein paar Tausend Tote – nicht an Zyklon B und das Ende der Menschlichkeit.“

(zitiert in einer Rede von Dr. Jochen Palenker, Mitglied des Vorstandes der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, zum 65. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz am 27. Januar 2010 in Berlin)