Rassismus im Internet

Seit Beginn der Popularisierung des Internets nutzen Rechtsextremisten dieses Medium für ihre Zwecke. Was mit Mailboxen im „Thule-Netz“ begann, ist inzwischen auf 1000 bis 1300 deutschsprachige Seiten angewachsen. Die Server liegen vielfach in den USA.

Im Web 2.0 macht sich „user generated hate“ breit.

Die Gestalt der Seiten ist vielfältig. Axel Reitz, einer der Hauptpropagandisten der Neonazi-Szene erklärt offen, dass es das Ziel der Rechten ist, alle Jugendkulturen zu erreichen. Hierzu wird deren Stil schamlos kopiert.

Die rechtsextreme Szene nutzt das Internet zum einen zur internen Kommunikation, also zur Mobilisierung für Aufmärsche und zur Verbreitung von Handlungsanleitungen und von Propaganda-Material.

Ein weitere Schwerpunkt ist die Kommunikation nach außen. Neben offener Propaganda geht es auch um die Verschiebung des Diskurses nach rechts. Dazu wird versucht, auf Inhalte bei wikipedia und ähnlichem Einfluss zu nehmen, aber auch über Kommentare in Foren wird rassistisches Gedankengut verbreitet.

Von großer Bedeutung für die Finanzierung der rechten Organisationen ist der Profit aus dem Handel mit CDs und Kleidung.

Auffällig ist, dass ein Teil der Rechtsextremen offen antisemitisch auftritt, während ein anderer Teil sich pro-israelisch und anti-islamistisch gebärdet. Angesichts personeller Überschneidungen kann diese Differenzierung aber auch Taktik sein.